Biomassenbilanzierte REDcert²-Zertifizierung für DMS und DME
DME und DMS werden bei uns in Frankfurt aus Methanol, eines der weltweit meisthergestellten organischen Chemikalien, hergestellt. Die Methanolproduktion basiert in der Regel entweder auf Erdgas oder auf der Vergasung von Kohle (graues Methanol). Wir ersetzen jedoch in unserer Produktion einen Teil dieses grauen Methanols durch Biomethanol (grünes Methanol), das aus nachhaltigen Biomassequellen (z. B. aus der Vergärung von Bioabfällen) gewonnen wird. Durch die REDcert²-Zertifizierung haben wir jetzt mit einem Biomassenbilanzansatz und den Herkunftsnachweisen unabhängig bestätigt bekommen, dass es sich bei unseren Produktionsprozessen um nachhaltige Stoffströme handelt und unsere Produkte zu 100 % auf natürlichen Ausgangsstoffen beruhen.
Was bedeutet nun Biomassenbilanzierung bei chemischen Produkten?
Massenbilanzierung wird heute bereits in vielen Produkt-Bereichen genutzt (Ökostrom, Biokraftstoffe, fair gehandelte Schokolade oder in der nachhaltigen Forstwirtschaft).
Das Massenbilanz-Prinzip funktioniert ähnlich dem des Ökostroms. Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen von ihrem Stromanbieter bilanziell 100 % grünen Strom ein. Aus der Steckdose kommt aber ein Mischprodukt aus konventionellen und nachhaltigen Energiequellen. Der Stromanbieter kauft also ein Kontingent an fossil gewonnenem Strom (Erdgas, Kohle, …) und ein Kontingent an erneuerbaren Strom mit Herkunftsnachweisen von z.B. Wind-, Solar- oder Wasserkraftanlagen bzw. stellt diese Kontingente selbst her. Die Massenbilanzierung erlaubt es dem Stromanbieter den erneuerbaren Anteil der Strommenge rein rechnerisch als reinen Ökostrom zu vermarkten.
Genauso verfahren wir mit unserer Biomasse als Ausgangsmaterial – der Biomethanol-Anteil bei den Rohstoffen wird rechnerisch exakt einem Teil der Endprodukte DMS und DME zugeordnet. Großen Wert legen die Auditoren bei der Zertifizierung dieser Produkte dabei auf die Herkunftsnachweise der Rohstoffe und die Prüfung der Bücher. Stellt sich bei einem REDcert²-Audit heraus, dass ein Anbieter mehr Bio-Produkt verkauft als es rechnerisch mit der bezogenen Menge an Biomasse möglich ist, würde nicht nur das Zertifikat entzogen, sondern dies auch als strafrechtlich relevanter Betrug ausgelegt.
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